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Strandkorb-Geflüster

Hello again!

Jetzt ist der Mai gekommen – und wir machen uns alle wieder ein bisschen locker. Wir dürfen zum Friseur, ins Restaurant und über die Grenzen reisen … aber wir sollen um Himmels willen Abstand halten! Also keine Umarmungen, keine Küsse auf die Wangen. Vorerst jedenfalls. Denn der „Ausnahmezustand“ zeigt immer wieder, dass heute geltende Regeln, morgen schon wieder anders lauten.

Die Umarmungen werden mir also bis auf Weiteres fehlen. Es bleibt nichts außer einem breiten Strahlen, das man hinter der Mund-Nasen-Maske sowieso nicht erkennt, oder ein freundliches Winken aus zwei Metern Abstand – oder?

Vielleicht gibt es Gesten, die ohne Berührungen auskommen? Mit denen wir ausdrücken können, wie nah wir jemandem wirklich stehen? Meine Nichte Marla hätte dazu jedenfalls ein paar Ideen …

„Ich freue mich riesig, dich zu sehen!“

„Du ahnst ja nicht, wie sehr ich dich vermisst habe!“  

Und zum Abschied gibt‘s einen Luftkuss 

Allen anderen flüchtigen Bekannten, wie etwa dem Bürgermeister oder der Bürgermeisterin, begegnen wir mit dem üblichen höflichen Kopfnicken, auch kombinierbar mit einem fröhlichen „Moin!“.

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Strandkorb-Geflüster

Lockdown wg. Corona.
Und nun?

Brot backe ich auch hin und wieder selbst. Ich koche auch leidenschaftlich gern. Selbst. Ansonsten brauche ich nicht so wahnsinnig viel. Außer:

  • meine Familie und Freunde, mit denen ich meine Gedanken teilen kann.
  • Restaurants, um mal eben um die Ecke essen zu gehen und in denen ich mich freundlich bedienen lassen kann.
  • das eine oder andere Glas guten Wein.
  • frische Milch, Käse und Gemüse aus der Region – zum Frühstück, Mittag, Abendbrot.
  • einen Friseurbesuch alle sechs Wochen.
  • Blumen – zu meiner Freude und der der anderen.
  • Musik, was zu lesen und zum Staunen wie Landkunststück e. V.
  • ein paar neue Socken zu gegebener Zeit.
  • Benzin fürs Auto, um hin und wieder zu schauen, was sich jenseits des Paradieses tut, in dem ich lebe.

So könnte es gehen …

Nur jetzt frage ich mich, ob es die Friseurin, den Bäcker, den Fleischer, den Landgasthof oder Griechen, das Kaufhaus, den Blumenladen, die Konzerte, die Kunst, die Magazine noch geben wird, wenn wir in drei Monaten oder irgendwann diese schwierige Herausforderung gemeistert haben werden. Es werden nicht alle von ihnen übrigbleiben.
Aber wenn wir unser Brot (zumindest meistens) wieder beim Bäcker kaufen, der Friseurin den gesparten Betrag beim nächsten Mal obendrauf legen, wie eine Bekannte vorschlug, in den Hofläden der Bauern einkaufen statt im Supermarkt, den Mittagstisch beim Schlachter im Dorf oder im Restaurant zur Außer-Haus-Lieferung bestellen und die vielen namenlosen MusikerInnen und YoutuberInnen mit einer Spende bedenken, weil sie uns kostenlos online unterhalten, beim lokalen Buchhändler online Lesestoff besorgen (statt bei Amazon), Blutspenden gehen beim DRK-Ortsverein undsoweiterundsofort, dann könnten es einige von denen, die unser bisher Leben bereichert haben, vielleicht doch schaffen.

Es trifft (fast) alle

Ich weiß, das Geld wird knapp – vor allem für kleine Unternehmen, Solo-Selbstständige und Freiberufler wie mich. Aber die Tatsache, dass wir alle im selben Boot sitzen und gemeinsam in eine Zukunft #nachCorona starten wollen, bringt uns vielleicht gemeinsam auf neue Gedanken, wie wir einander helfen können.